Excerpt: "Die Heldin des Romans, Paula, ist eine Griechin, deren Vater, ein tapferer Streiter im Kampfe gegen die Moslemin, verschollen ist und die bei ihren Verwandten in der Familie des Statthalters in Memphis lebt. Der Sohn des Hauses, Orion, von Byzanz zurückgekehrt, soll ein reiches Mädchen in Memphis heiraten; sein Herz aber gehört der schönen Paula, die sich indes anfangs von dem Ungetreuen abwendet. Der Diebstahl eines prachtvollen Smaragds, dessen sich Orion schuldig macht, den er aus einem vom Vater gekauften Teppich entwendet und einer früheren Geliebten nach Konstantinopel schickt, entfremdet ihm Paulas Herz noch mehr; Orion verleitet die ihm bestimmte Braut Katharina zu falscher Aussage vor Gericht; Paula, welche Orion verderben konnte, da sie Zeugin jenes Diebstahls war, verschont ihn. Wie nun jener Smaragd mit einem andern, welcher Paula gehört und den sie veräußert um einen Boten zu bezahlen, der ihren verschollenen Vater aufsucht, verwechselt wird..."
Georg Moritz Ebers (* 1. März 1837 in Berlin; † 7. August 1898 in Tutzing) war ein deutscher Ägyptologe und Schriftsteller. Mit seinen historischen Romanen und populärwissenschaftlichen Büchern trug er zur großen Popularität der Ägyptologie im ausgehenden 19. Jahrhundert bei. Georg Ebers entstammte dem Berliner jüdischen Großbürgertum. Beide Eltern waren zum Christentum konvertiert. Ebers wurde von seiner Mutter nach Keilhau bei Rudolstadt in die dortige Knabenerziehungsanstalt geschickt. Da dort keine Abiturprüfungen abgenommen wurden, besuchte er ab 1852 das Gymnasium in Cottbus. Aufgrund seiner Beziehung zu einer Schauspielerin musste er das Gymnasium verlassen und konnte sein Abitur erst 1857 in Quedlinburg machen. Ebers studierte zunächst Rechtswissenschaft an der Georg-August-Universität Göttingen, wo er sich dem Corps Saxonia anschloss. Bald interessierte er sich mehr und mehr für das alte Ägypten.[1] Sein Lehrer in der Beschäftigung mit den Hieroglyphen war Richard Lepsius. 1865 habilitierte sich Ebers in Jena und wurde Privatdozent, 1869 a. o. Professor für Ägyptologie. 1870 als a. o. Professor nach Leipzig berufen, erhielt er 1875 den Lehrstuhl. Seit 1876 schwer erkrankt, wurde er, nachdem sich zudem eine seit 1887 bestehende linksseitige Stimmbandlähmung nicht besserte und ihn an der Durchführung von Vorlesungen hinderte, auf eigenen Wunsch 1889 vorzeitig emeritiert. Seinen Lebensabend verbrachte er in München. 1869/70 und 1872/73 führte Ebers zwei Forschungsreisen nach Ägypten durch, auf denen er den nach ihm benannten Papyrus Ebers erwarb, ein umfangreiches medizinisches Handbuch aus der Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr. (jetzt in der Papyrus- und Ostrakasammlung der Universitätsbibliothek Leipzig). 1895 wurde Ebers in die Königlich Bayerische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Er war zudem Mitglied der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig. (Amazon)