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Weltbrüder, Classics To Go

Auszug: "Am Nachmittag des letzten Apriltages 1900 überzog ein wallendes Meer von kleinen, zerrissenen Wölkchen die dünne Luft in der High Street im Kensington-Viertel. Dieses fließende Gewoge von Nebeln, die fast den ganzen Horizont bedeckten, kämpfte gegen ein kleines Stückchen blauen Himmels an, das da, beinahe sternförmig, noch hell schimmerte, gleich einer einzelnen Enzianblüte inmitten von unabsehbarem Graswuchs. Jedes dieser Wölkchen schien mit unsichtbaren Flügeln versehen, und wie Insekten auf ihrem steten Flug, so scharten sie sich um diese sternartige Blüte, die so klar leuchtete in ihrer fernen Ruhe. Auf der einen Seite ballten sie sich zu wogenden Massen; so eng drängten sie sich an einander, daß weder Form noch Umriß sichtbar ward. Auf der andren Seite schienen sie größer, kräftiger, aus ihren Mitwolken sich lösend, anzustürmen gegen dieses Stückchen Schimmer des Ewigen. Unaufhörlich die Wandlung jener Millionen einzelner Nebelschwaden, unwandelbar die Stetigkeit jenes einen stillen, blauen Sterns."

John Galsworthy

John Galsworthy (* 14. August 1867 in Kingston Hill, Surrey, England; † 31. Januar 1933 in London) war ein englischer Schriftsteller und Dramatiker. Seine Romanreihe The Forsyte Saga gilt als ein Klassiker der modernen englischen Literatur. 1932 erhielt Galsworthy den Literaturnobelpreis.

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