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Sieben Legenden, Classics To Go

Die Sieben Legenden sind ein Novellenzyklus von Gottfried Keller, erstveröffentlicht 1872, aber bereits in der Berliner Zeit des Autors entworfen. Sie bringen das poetologische Programm eines über die sozialen Gegebenheiten hinausgehenden Realismus, der dennoch nicht in romantische Muster zurückfällt, zum Ausdruck. Gemeinsam ist den Legenden, dass in ihrem Mittelpunkt die Jungfrau Maria steht, allerdings in einer Ausdeutung und Gestalt, die sowohl von katholischer wie evangelischer Auffassung und Dogmatik weit entfernt ist. Sie wird darin zur „magna mater der irdischen und Geschlechterliebe (amor), eine Schwester von Juno und Venus und dergestalt eine synkretistische Mischgottheit, in der Heidnisches und Christliches zu einer weiblichen Dreifaltigkeit der Liebe verschmelzen oder, wie man auch gesagt hat, zur postchristlichen Mutter Erde.

Gottfried Keller

Gottfried Keller (* 19. Juli 1819 in Zürich; † 15. Juli 1890 ebenda) war ein Schweizer Dichter und Politiker. Wegen eines Jugendstreiches von der höheren Schulbildung ausgeschlossen, trat er eine Lehre an, um Landschaftsmaler zu werden. Er verbrachte zwei Studienjahre in München, von wo er 1842 mittellos in seine Vaterstadt zurückkehrte. Unter dem Eindruck der politischen Lyrik des Vormärz entdeckte er sein dichterisches Talent. Zur gleichen Zeit beteiligte er sich an der militanten Bewegung, die 1848 zur staatlichen Neuordnung der Schweiz führte.

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