Auszug: "»Meine letzten Ferien!« Die siebzehnjährige Tochter des Apothekenbesitzers Wagner stand am Fenster ihres Zimmers und schaute in den Garten des Elternhauses hinab. Dort waren zwei dreizehnjährige Knaben eifrig damit beschäftigt, aus Tüchern, Stöcken, Pappbogen und Strohmatten ein Zelt zu errichten. Martin und Kuno, die Zwillinge, huldigten ihrem Lieblingsspiele; die Indianerhäuptlinge mußten einen neuen Wigwam haben, der später von der großen Schwester besichtigt werden sollte. Bärbel war die »Weiße Blume der Prärie«, man plante an der Siebzehnjährigen einen Raub, denn ganz freiwillig beteiligte sich Bärbel nicht mehr an den Spielen der Brüder."
Magda Trott (* 20. März 1880 in Freystadt (Schlesien); † 12. Mai 1945 in Misdroy (Pommern)) war eine deutsche Schriftstellerin und Frauenrechtlerin. Heute ist Magda Trott überwiegend nur noch als Kinderbuchautorin der Serien Pucki und Goldköpfchen bekannt. Kinderbücher machen jedoch nur einen Bruchteil ihres umfangreichen Werkes aus. Magda Trott verfasste Trivial- und Spannungsromane, verschiedene Ratgeber vorwiegend für Frauen, Theaterstücke, Erzählungen und Kurzgeschichten. Doch seit Beginn ihrer schriftstellerischen Tätigkeit schrieb Magda Trott auch gelegentlich Kinderbücher und Kurzgeschichten für junge Leser. Ende der 1920er begann sie mit dem Verfassen verschiedener Mädchenbuchreihen (Pommerle, Goldköpfchen, Pucki) und etablierte sich damit als Jugendbuchautorin. Ihre Werke für Kinder wurden schon von der zeitgenössischen Kritik als trivial eingestuft. 1933 wurden einige ihrer früher erschienenen Romane als „unerwünschtes Schrifttum“ auf den Index gesetzt, was bei Titeln wie Die Liebhaber der keuschen Marianne nicht wundert.